Stimme-Mythen, die Du nicht befolgen solltest: Am Satzende die Stimme senken, Punkt.

Einer der häufigsten Ratschläge, die Rednern gegeben werden, ist, die Stimme am Ende eines Satzes zu senken, um ihn zu betonen. Aber, wie sich herausstellt, ist das vielleicht doch nicht der beste Ratschlag.

In der Praxis zeigt sich, dass Sprecherinnen und Sprecher, die ihre Stimme am Satzende immer wieder bewusst senken, als gewollt und unnatürlich wahrgenommen werden. Regeln wie diese findest Du in Büchern, hörst Du von Ratgebern und in Seminaren. Was steckt dahinter? Weshalb halten sich unwirksame Tipps so lange? Und vor allem: Wie kannst Du durch besseres Verständnis der Sachlage die richtigen Schritte tun, um Deine Stimme überzeugend zu nutzen und Dein Publikum zu begeistern?

Weshalb es verlockend ist, einfachen Redner-Regeln zu folgen:

• Einer der Gründe ist, dass es einleuchtend und plausibel scheint. Wer solch simple Ratschläge befolgt, wirkt im Vortrag jedoch schnell unnatürlich, gewollt und dadurch nervig.
• Der andere Grund ist, dass es einfach zu machen ist. Es erfordert fast keine Anstrengung und wenig Nachdenken, wenn du deine Stimme am Ende des Gesprächs einfach sinken lässt.

Was an der Herangehensweise falsch ist:

• Das Hauptproblem beim absichtlichen Senken der Stimme am Ende eines Satzes ist, dass dabei die Aufmerksamkeit des Sprechers auf die Satzmelodie gerichtet ist, und nicht auf der Botschaft oder dem Anliegen, die formuliert werden sollen.
• Dadurch klingt die Stimme sofort distanziert und unpersönlich. Sie reagiert darauf, dass unser Fokus nicht bei den Zuhörern, sondern bei uns selbst liegt.

Was Du anstelle von Betonungsregeln besser beachten solltest:

Anstelle von Betonungsregeln solltest du auf die Botschaft achten, die du vermitteln willst, und auf die Gefühle, die du bei deinen Zuhörern hervorrufen willst. Es ist viel wichtiger, sich auf diese Dinge zu konzentrieren, als künstlichen Regeln zu folgen. Im Podcast sprechen wir darüber, wie du mit deiner Stimme das richtige Maß an Intensität und Emotionen vermitteln kannst, ohne gezwungen oder unecht zu klingen. Hör dir die Folge hier an: Du wirst lernen, wie du selbstbewusster und glaubwürdiger klingst und wie du deine Zuhörer/innen bei der Stange hältst.

Das könnte auch interessant sein für Dich:

• Coaching für Unternehmen

Lies zu diesem Thema auch:

• Aktive Sprache – Warum Du bei Präsentationen zu viele Hauptwörter vermeiden solltest

Der Autor:

Arno Fischbacher ist Business-Stimmcoach und Rhetorik-Experte, Redner und Autor. Er bereitet Führungskräfte und Mitarbeiter der Top-Unternehmen in Deutschland und Österreich auf Verhandlungen, Präsentationen und Medienauftritte vor. Fischbacher ist Autor mehrerer Bücher, Past-Präsident der German Speakers Association (GSA) Österreich, Vorstand des Europäischen Netzwerks der Stimmexperten, stimme.at.

Wenn Sie mehr über konkrete Trainingsmöglichkeiten mit Arno Fischbacher erfahren wollen, vereinbaren Sie hier ein kostenloses Infogespräch.