Stimme hat Macht. Stimme wirkt. Immer. Sie lässt hören, wer wir sind und offenbart schonungslos, was wir denken und empfinden. Sie schafft Verbindung – oder sie trennt. Je nachdem, welche Töne wir produzieren, wirken wir sehr gut oder eben weniger gut. Unsere Stimme sorgt machtvoll, aber unbewusst, für Sympathie und Überzeugungskraft. Unsere Stimme beeinflusst subtil alle Ergebnisse, sei es im Kundenkontakt, bei Verhandlungen, Präsentationen und natürlich verstärkt in Medienauftritten.
Im öffentlichen Leben jeglicher Natur ist der Faktor Stimme von immenser Bedeutung. Ganz besonders im öffentlichen Leben der Politik. Der Erfolg von Politikern ist immer auch speziell vom geheimen Verführer Stimme abhängig!
An sich blogge ich nicht zu politischen Ereignissen im Ausland. Anlässlich der eben durchgeführten Parlamentswahlen in Israel fühlte ich mich jedoch zu folgenden Gedanken inspiriert … Wahlen in Israel sind ohne Zweifel immer eine sehr brisante Angelegenheit. Wer sie gewinnt, beeinflusst auch die Weltpolitik zu einem guten Teil mit. In Israel ist eben wieder Benjamin Netanjahu als Gewinner dieser Wahl hervorgegangen. Mit einem weit höheren Abstand zu seinem Herausforderer, als die Umfragen im Vorfeld annahmen. Die Gründe für diesen Vorsprung sind hoch politisch und sicher zahlreich. Das ist jedoch gar nicht mein Thema oder Fokus in diesem Beitrag.
Interessant finde ich als Stimmcoach vom Standpunkt von Auftritt und Wirkung den Herausforderer Isaac Herzog. Zeit online meldet dazu im O-Ton: „Als Herzog schließlich lautlos die Bühne betritt, beginnt er schnell mit einer Rede, die er ohne viel Eifer vorträgt.“ Und weiter im Text der ZEIT: „ … „das alles klingt überzeugend – begeisternd ist Herzog nicht, seine Hand vergräbt er in der Hosentasche.“ Dies klingt nicht wirklich nach einem Auftritt, der wankende Wähler noch überlaufen ließe … Mir drängte sich der Gedanke auf „Brav abgeliefert“. Das reicht jedoch nicht auf den Bühnen dieser Welt, wie immer diese aussehen mögen, wo immer diese sich befinden.
Was mich jedoch wirklich erschüttert: Herzog sah sich wohl bereits während des Wahlkampfes gezwungen, seine hohe Stimmlage in einem Wahl-TV-Spot zu rechtfertigen. Ich frage mich: Warum versucht ein in der Öffentlichkeit stehender Mann etwas zu rechtfertigen, statt es zu ändern? Einige Stunden mit einem guten Stimmcoach reichen aus, um der Stimme so viel Volumen und Kern zu geben, dass das neue tiefere Timbre sehr viel mehr Vertrauen in die Kapazitäten eines Menschen erweckt!
Und genau dieses Vertrauen war anscheinend nicht in ausreichendem Ausmaße vorhanden. Die Mehrzahl der Wähler konnte sich – wohl auch aufgrund des schwachen Auftritts und der ebenso schwächelnden Stimme – diesen Mann nicht als Oberbefehlshaber in drastischen Zeiten vorstellen …
Deswegen mein Aufruf: Wenn Sie in Ihrem Leben mehr Überzeugungskraft erreichen wollen, arbeiten Sie mit Ihrer Stimme, arbeiten Sie an Ihrer Stimme. Nutzen Sie diesen ihren ureigenen, persönlichen, geheimen Verführer und werden Sie noch erfolgreicher!
Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/israel-wahlkampf-isaac-herzog
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