Ganz schön doppelbödig, diese Frage, nicht wahr? Um ein Haar hätte ich – aus dem allerersten Reflex heraus – auf diese Frage eines Forum-Teilnehmers auf LinkedIn ohne nachzudenken mit ins Loblied der Rhetorik eingestimmt. Dann aber hat sich in mir eine zweite Stimme gemeldet.

So sehr die rhetorischen Ausdrucksmittel wie unsere Sprache, die Stimme und die Körpersprache immer wieder Gutes tun und dem Besseren zum Durchbruch verhelfen, so sehr helfen dieselben Werkzeuge doch mancherorts auch, Konflikte zu verschärfen, Menschen gegeinander aufzuhetzen und unsägliche Gräuel anzurichten.

Es ist wohl wie bei vielen Lebensthemen: Letztlich offenbart sich auch in der Rhetorik die Geisteshaltung, das Menschenbild. Herzensbildung ist somit vielleicht die Königsdisziplin der rhetorischen Schulung.